Geschichte der Stadt Aachen
Die Geschichte von Aachen kann bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgt werden, als in der Umgebung von Aachen der berühmte Feuerstein abgebaut wurde. Durch den großflächigen Abbau entwickelte sich daraus der erste richtige Handel in Aachen.
Die Römer fanden in Aachen später einen guten Standpunkt für ihre Soldaten. Sie bauten die ersten Siedlungen und nutzten die heilende Wirkung der schwefelhaltigen Quellen für sich und bauten erste Thermalbäder für die Soldaten. Ende des 4. Jahrhunderts zog Rom seine Truppen aus Aachen ab und die Stadt wurde neu besiedelt.
Wenig später kamen die Franken in das gesundheitsfördernde Gebiet. Nach und nach bauten sie sich größere Siedlungen auf. Bereits der pfälzische König Pippin der Jüngere verbrachte seinen Urlaub und errichtete dort die ersten wichtigen Gebäude. Auch sein Sohn Karl der Große verbrachte seine meiste Zeit in Aachen und wurde nach seinem Tod auch hier beigesetzt. Er errichtete auf dem heutigen Platz des Aachener Doms seinen Wohnsitz Aachens.
Nach dem Zerfall des Kaiserreiches und dem Aussterben der Karolinger war es einige Jahre eher ruhig um Aachen. Die Normannen, die mit sinkender Macht der Karolinger einmarschiert waren, hatten vieles zerstört und beherrschten die Straßen. Erst im Jahre 936 kam es zum Umbruch. Otto I. kam nach Aachen, um sich zum deutschen König zu krönen. Diese Krönung gilt als Anfang Aachens als Krönungsort deutscher Könige - allein 31 Könige wurden hier unter Verwendung der Reichsinsignien gekrönt.
Ein für Aachens Geschichte entscheidender Kaiser, der in Aachen 1152 zum König gekrönt wurde, war Friedrich I. Barbarossa. Er ließ Karl den Großen 1165 heilig sprechen und erklärte bereits 1 Jahr später Aachen zur freien Reichsstadt mit Markt- und Münzrecht. Daraufhin wurde die rund 2,5 Kilometer lange Stadtmauer errichtet. Auch "Barbarossamauer" genannt verläuft die Mauer auch heute noch durch den damaligen Stadtkern.
Doch wuchs die Stadt schnell an die Stadtmauer heran. Die Mauer mußte erweitert werden, da die Stadt stetig wuchs. Mitte des 14. Jahrhunderts zählte Aachen zu den bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands. Aachen als mittelalterliche Großstadt ist aber nicht mit einer heutigen Großstadt zu vergleichen. Damals waren rund 2 Drittel der Fläche innerhalb der Stadtmauer bebaut, der restliche Teil war landwirtschaftlich genutzte Grünfläche.
1336 wurde das Aachener Reich gegründet. Ludwig der Bayer bestätigte offiziell die zu Aachen zugehörigen Dörfer und Ländereien. So entstand auch der Bau eines neuen Rathauses. Das alte Ratshaus wurde lange nicht mehr für die eigentlich angedachten Zwecke genutzt.
Weltweit bekannt wurde Aachen Mitte des 14. Jahrhunderts. Im Jahre 1349 wurden erstmals die Heiligtümer Aachens gezeigt, wodurch sich Aachen zum Wallfahrtsort entwickelte. Beachtlich schnell etablierte sich Aachen neben Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte des 15. Jahrhunderts. Zahlreiche Pilger kamen nun nach Aachen in die alte Pfalzkapelle, die daraufhin erweitert werden mußte.
Als die Niederlande sich vom deutschen Reich lösten, verlor Aachen seine bedeutende geographische Position und war nicht länger Krönungsort der deutschen Könige.
Später im 18. Jahrhundert erfolgte der Ausbau zur Kur- und Badestadt, sodaß viele, auch der französische Kaiser Napoleon, erstmals in die Stadt reisten. Durch Napoleons Förderung Aachens erlangte die Stadt einen plötzlichen Aufschwung. So führte er auch in Aachen seinen bekannten Code Napoleon ein, der eine Auflösung der Zünfte und die allgemeine Gewerbefreiheit zur Folge hatte.
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